Mandl Rudolf: Unterschied zwischen den Versionen

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|Beschreibung=1938, nach Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, wurde das Unternehmen beschlagnahmt und aufgrund der Vollmacht vom 23.1.1939 Karl Bertagnali als kommissarischer Verwalter des Unternehmens eingesetzt. Dieser wurde am 5.6.1939 durch den neuen kommissarischen Verwalter Karl Tröster (Wien 18, Gersthofer Straße 105), der gleichzeitig auch zum Abwickler befugt war, abgelöst. Nach dem Umsturz dienten die Räumlichkeiten des Hauses teilweise der Unterbringung des NSDAP Hauptquartiers der SA. In weiterer Folge, u.zw, unter Zwang des kommissarischen Verwalters Karl Bertagnoli, mussten Rudolf und sein Bruder Josef Mandl aufgrund des Kaufvertrages vom 4.11.1938 die ihnen gehörende Liegenschaft in Groß-Enzersdorf mit dem Haus Nr. 65 (Geschäftshaus in der Schloßhofer Straße 12) im Ausmaß von 1600 m^2 zu einem Kaufpreis von 11.112 RM an Karl Möser (Kaufmann in St. Polten, Josefstr. 54) abtreten. Mit diesem Kauf war auch der Eintritt in die Mietverträge der beiden im Hof des Hauses wohnenden Mietparteien verbunden. Da Möser seinen finanziellen Verpflichtungen hinsichtlich der Berichtigung des Kaufpreises nicht nachgekommen war, wurde seitens des Amtsgerichts Groß-Enzersdorf auf die Realität Exekution mittels Zwangsversteigerung geführt. Um diese abzuwen- den, hatte Johanna Schuppler als ausgewiesen Machthaberin des Karl MÖSER die Realität aufgrund eines Übergabevertrages vom 10.1.1940 an dessen Stiefvater Stefan Schuppler, alle wohnhaft in Groß-Enzersdorf Nr. 65 (Schloßhofer Straße 12), gegen Bezahlung sämtlicher Hypothekarschulden übergeben. Das auf diesem Objekt von Moser geführte Kaufmannsgeschäft einschließlich der mit dessen Führung aufgelaufenen Schulden waren von der Transaktion nicht betroffen. Aufgrund eines im Jahre 1948 beantragten Rückstellungsverfahrens bei der Rückstellungskommission beim LG.f.RZS Wien, wurde zufolge des Beschlusses vom 7.6.1952, 61 RK 245/48-20, sowie des Kaufvertrages vom 5.6.1952 das Eigentum an dieser Realität für Robert und Anna Schuppler einverleibt.
 
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Aktuelle Version vom 4. Dezember 2023, 10:21 Uhr

Vorname Rudolf
Familienname Mandl
Geschlecht Männlich
Referenz (Name):
Geburt 1900/10/24 in Groß-Enzersdorf/Elisabethstraße 8, Freisingergasse 7
Tod
Aktueller Status unbekannt
Details: Zu dieser Person sind keine weiteren Daten erfasst.  zuletzt erfasst: 2023/12/04
Pers. Ereignisse
  • Hochzeit (Zeit: 14 August 1929, Ort: Fiume)
  • Beschlagnahmung und Enteignung (1938, nach Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, wurde das Unternehmen beschlagnahmt und aufgrund der Vollmacht vom 23.1.1939 Karl Bertagnali als kommissarischer Verwalter des Unternehmens eingesetzt. Dieser wurde am 5.6.1939 durch den neuen kommissarischen Verwalter Karl Tröster (Wien 18, Gersthofer Straße 105), der gleichzeitig auch zum Abwickler befugt war, abgelöst. Nach dem Umsturz dienten die Räumlichkeiten des Hauses teilweise der Unterbringung des NSDAP Hauptquartiers der SA. In weiterer Folge, u.zw, unter Zwang des kommissarischen Verwalters Karl Bertagnoli, mussten Rudolf und sein Bruder Josef Mandl aufgrund des Kaufvertrages vom 4.11.1938 die ihnen gehörende Liegenschaft in Groß-Enzersdorf mit dem Haus Nr. 65 (Geschäftshaus in der Schloßhofer Straße 12) im Ausmaß von 1600 m^2 zu einem Kaufpreis von 11.112 RM an Karl Möser (Kaufmann in St. Polten, Josefstr. 54) abtreten. Mit diesem Kauf war auch der Eintritt in die Mietverträge der beiden im Hof des Hauses wohnenden Mietparteien verbunden. Da Möser seinen finanziellen Verpflichtungen hinsichtlich der Berichtigung des Kaufpreises nicht nachgekommen war, wurde seitens des Amtsgerichts Groß-Enzersdorf auf die Realität Exekution mittels Zwangsversteigerung geführt. Um diese abzuwen- den, hatte Johanna Schuppler als ausgewiesen Machthaberin des Karl MÖSER die Realität aufgrund eines Übergabevertrages vom 10.1.1940 an dessen Stiefvater Stefan Schuppler, alle wohnhaft in Groß-Enzersdorf Nr. 65 (Schloßhofer Straße 12), gegen Bezahlung sämtlicher Hypothekarschulden übergeben. Das auf diesem Objekt von Moser geführte Kaufmannsgeschäft einschließlich der mit dessen Führung aufgelaufenen Schulden waren von der Transaktion nicht betroffen. Aufgrund eines im Jahre 1948 beantragten Rückstellungsverfahrens bei der Rückstellungskommission beim LG.f.RZS Wien, wurde zufolge des Beschlusses vom 7.6.1952, 61 RK 245/48-20, sowie des Kaufvertrages vom 5.6.1952 das Eigentum an dieser Realität für Robert und Anna Schuppler einverleibt., Zeit: 24 April 1938, Ort: Groß-Enzersdorf, Ref.: Vermögensanmeldung, AT-OeSTA, Media: https://gross-enzersdorf.topothek.at/?doc=1464217)
  • Deportation (Von Wien nach Litzmannstadt mit dem Transport 6, Zug Da 1, Zeit: 15 Oktober 1941, Ort: Litzmannstadt, Ref.: Deportationsliste, AT-OeSTA, Media: https://gross-enzersdorf.topothek.at/?doc=1464215)
Familienangehörige

Rückverweise:

Wohnsitze
Ereignisse
  • Erbe (Nach dem plötzlichen Ableben des alleinigen Firmeninhabers Ferdinand Mandl wird dessen Sohn Rudolf Mandl vom Bezirksgericht Groß-Enzersdorf als Abhandlungsbehörde bevollmächtigt, die Geschäfte auf Rechnung der Verlassenschaft fortzuführen und für die Firma zu zeichnen. Sohn Rudolf Mandl wurde aufgrund des von Vater Ferdinand Mandl am 7.3.1930 errichteten Testamentes zum präsentativen Nachfolger des Geschäftsbetriebes be- stimmt. Darin empfiehlt er, „für eine möglichste Aufrechterhaltung des Geschäfisbetriebes" zu sorgen, sodass „die Erbteile an dem Geschäftsvermögen bloß sukzessive aus dem Geschäfte gezogen werden" und mit „einem Prozent höher als der jeweilige Zinsfuß der Nationalbank Wien verzinst werden". In einem Erbübereinkommen wurde hingegen vereinbart, dass die hinterlassene Witwe als Rente monatlich einen fixen Betrag von 500 Schilling erhält und, wie testamentarisch festgelegt, das Wohnrecht der bisher bewohnten Räumlichkeiten, jedoch bei Wiederverehelichung dieser Benefizien verlustig gehen soll. Rudolf war auch die Sorgepflicht für den Lebensunterhalt der beiden Großmütter auferlegt worden. Im Sinne seines Vaters führte er das Unternehmen bei gleichzeitiger Erfüllung dessen Anordnungen. Rudolf erbte demnach das Geschäft mit dem Getreidehandel einschließlich der Magazinseinrichtungen.)
Organisationen Es wurden noch keine Organisationen zu dieser Person erfasst.
Berufe
  • Inhaber (Inhaber der Firma M. Mandl & Sohn, Landesproduktenhandlung, Nachfolger seines Vaters Ferdinand Mandl, von: 1936, bis: 1938)
Berichte Rückverweise: Noch keine Berichte erwähnen diese Person.

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